Theaterwerkstätten Hannover

Theaterwerkstätten Hannover – Beitrag

11. Mai 2023

Das 88 m lange und nur 15m tiefe denkmalgeschützte Gebäude der Theaterwerkstätten stellt eines der herausragenden Beispiele des norddeutschen Backsteinexpressionismus dar. Es wurde als Ateliergebäude und Kulissenlager um 1930 für die städtischen Bühnen errichtet. Charakteristisch ist die streng horizontal gegliederte Bandfassade aus dunklem Klinker sowie ein bauzeitlicher Kulissenaufzug mit enormer Grundfläche. Im Rahmen des 2022 ausgelobten Wettbewerbs zur Umnutzung und Erweiterung des Gebäudes als Bürostandort wurde in Zusammenarbeit mit Kinzo Architekten ein Bürostandort für die Region Hannover entwickelt, der modellhaft Neues Arbeiten und Klimaschutz vereinigt.
Als Referenz an die Herrenhäuser Gärten in Hannover wurde die Fassadenbereiche als Orangerie ausgebildet, d.h. als teilklimatisierte Zwischenzonen ähnlich Gewächshausern, in denen Pflanzen auf den Geschossen verteilt werden. Im Sommer können die Pflanzen über den Bestandsaufzug auf die Straße transportiert werden, um auch den Außenraum des Gebäudes zu bespielen.

Durch die Verlegung der Dämmebene nach Innen und die Schaffung ungeheizter Vorzonen werden die Auflagen des Denkmalschutzes erfüllt, da die Bestandsfassaden baulich nicht verändert werden müssen. Weiterhin schlägt der Entwurf einen Erweiterungsbau auf der Hofseite des Gebäudes vor, der als nachhaltige Holzständerkonstruktion konzipiert wurde. Die großzügigen Terrassen betonen den bereits durch die Orangerie im Bestandsgebäude formulierten Außenraumbezug der neuen Büroräume und bilden großzügige Flächen für die geforderten Arbeitsgruppen.